Kniegelenk

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Im Bereich der Kniegelenke liegt eine Besonderheit unserer Fachabteilung in der Verwendung von Kunstgelenken mit einer erweiterten Beugefähigkeit (bis zu 130 Grad). Dies ist für das Ergebnis der Operation und die Aktivität nach einer Endoprothesen-Operation wie zum Beispiel Fahrradfahren von enormem Vorteil. Ein hoher Anteil der bei uns verwendeten Kniegelenksendoprothesen sind sogenannte Schlittenprothesen oder Teilprothesen, bei denen nur der Teil des Gelenkes (z. Bsp. der innere Anteil des Gelenkes oder die Gleitbahn des Oberschenkels) ersetzt wird, der verschlissen ist. Mit diesen minimalinvasiven Teilprothesen ersetzen wir nur den Anteil des Knies, der zerstört ist. Der gesunde Teil des eigenen Knies bleibt erhalten.

Teilersatz des Kniegelenks

Bei O-Beinfehlstellungen, X-Beinfehlstellungen oder nach ausgedehnten Meniskusentfernungen kann es zu einem Verschleiß nur des inneren oder äußeren Anteils des Kniegelenks kommen. In diesem Falle führen wir häufig die Implantation einer sogenannten „Schlittenprothese“ durch, die nur den betroffenen Anteil des Gelenkes ersetzt. Ein weiterer Vorteil des sog. Hemischlittens ist die besonders weite Beugefähigkeit sowie die Möglichkeit, ohne Beschwerden und lange auf dem versorgten Knie knien zu können. Der Anteil der Versorgungen macht in unserem Hause deutlich über 10% aller Eingriffe aus, da wir im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken nur den Anteil des Gelenkes ersetzen, der zerstört ist. Das Verfahren ist vor allem für junge Patienten (ab dem 50. Lebensjahr) sehr geeignet, da ein späterer Wechsel des Implantates ausgesprochen gut möglich ist und der Knochen geschont wird.

Gleitlagerersatz am Kniegelenk

Bei Patienten nach Unfällen oder mit ungünstigem Lauf der Kniescheibe kann es zu einem Verschleiß der Gleitbahn des Kniegelenks zwischen Oberschenkel und Kniescheibe kommen. In diesen Fällen ersetzen wir nicht das ganze Kniegelenk, sondern führen einen speziellen Ersatz dieses Gleitlagers durch, teils (und nur wenn notwendig) kombiniert mit einem Ersatz der Kniescheibenrückfläche. Dies stellt eine gute Möglichkeit vor allem für jüngere Patienten dar, nur den betroffenen Anteil des Gelenkes zu ersetzen und die übrigen Anteile des Kniegelenkes zu erhalten. Aufgrund des oft jungen Lebensalters der Patienten ist der Ersatz des Gleitlagers oft keramisch beschichtet, um eine noch längere Haltbarkeit zu gewährleisten.

Oberflächenersatz am Kniegelenk

Diese Versorgung ist die am häufigsten durchgeführte Operation in unserer Fachabteilung und wird bei vollständiger Zerstörung aller Anteile des Kniegelenks durchgeführt (sogenannte Pangonarthrose). Hierbei erfolgt eine „Überkronung“ der verschlissenen Anteile. Das Innen- und Außenband des Kniegelenks bleibt erhalten. Unser verwendetes Modell erlaubt eine besonders weite Beugefähigkeit des Kniegelenks und wird mit einer millimeterdünnen Zementschicht am Knochen befestigt. Da nur wenige Millimeter des Knochens entfernt werden, ist eine spätere Wechseloperation des Oberflächenersatzes meist problemlos möglich.

Teilgekoppelter Gelenkersatz und gekoppelter Gelenkersatz

Sollten die Bänder des Kniegelenkes, vor allem das Innenband oder das Außenband geschädigt sein, ist ein reiner Oberflächenersatz des Kniegelenkes nicht zu empfehlen. Ein instabiles Kniegelenk mit dauerndem Wegknicken des Beines wäre die Folge. Diese Instabilität stellt einen nicht seltenen Grund für eine Wechseloperation dar. Hier stehen in unserer Fachabteilung sowohl teilgekoppelte Modelle zur Verfügung, die den Bandapparat unterstützen und stabilisieren, als auch Modelle, die verwendet werden, wenn der Bandapparat vollständig zerstört ist. Der Knochenverlust wird bei unseren Systemen durch spezielle Titanbauteile wieder ausgeglichen. Die teilgekoppelten oder gekoppelten Modelle werden vor allem auch bei Wechseloperationen verwendet und mit an den Knochen angepassten Stielen verankert.